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14.02.2015
Historiker fragen nach dem Frauenlager in Waltrop-Holthausen
Aus der Arbeit des Heimatmuseums
Immer wieder gibt es Anfragen beim Heimatmuseum, um historische Ereignisse aufzuhellen. In den letzten Monaten vermehrt hat sich der Wunsch nach Informa-tionen und Unterlagen über das frühere Entbindungs- und Abtreibungslager für Ostarbeiterinnen in Waltrop-Holthausen.
Vom 22. März bis 12. Juli 2015 findet im Bielefelder Bauernhausmuseum eine Ausstellung zum Thema „Unter Zwang. Zwangsarbeiter/innen auf dem Bielefelder Johannisberg, verschleppt für die Bielefelder Kriegswirtschaft“ statt. Bei den Recherchen ist man auf das Lager Holthausen gestoßen, da Frauen aus Bielefeld auch hier zur Entbindung waren.
Bei der Stadt Waltrop lagern noch zwei Original-Lagerbücher von 1943 und 1944. Für den Bielefelder Arbeitskreis „Zwangsarbeit in Bielefeld“ bzw. das Stadtarchiv Bielefeld konnten sieben Namen durch den Heimatverein Waltrop identifiziert und Kopien der Eintragungen für die Ausstellung zur Verfügung gestellt werden.
Zuletzt konnte der Heimatverein der Geschichtswerkstatt Rheine-Mesum am 9. Februar 2015 behilflich sein. Diese Geschichtswerkstatt hat im Jahre 2010 in den 1950er Jahren entfernte Kindergräber wiedergefunden und die Gräberstätte mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge NRW e.V., der Bezirksregierung Münster, der Stadt Rheine und der Kath. Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer wiedererrichtet.
Dabei handelte es sich um etliche im Lager Holthausen in Waltrop 1943 bzw. 1944 geborene Kinder.
Auch hier konnte der Heimatverein mit Auszügen aus den beiden Lagerbüchern helfen und nähere Angaben mit Daten machen.
Im Gästebuch des Heimatvereins trug sich der Chef der Geschichtswerkstatt aus Rheine-Mesum, Günter Achterkamp, nach einer Besichtigung des Museums dankbar ein.